Sepp Dygruber: Vom Tellerwäscher zum Visionär

Er wuchs in einfachen Verhältnissen auf. Er kündigte seinen gutbezahlten Job bei einem renommierten Arbeitergeber um seinen Traum vom eigenen Unternehmen wahr werden zu lassen. Die Anfangsjahre waren hart. Heute ist er dort, wo er hin wollte: an der Spitze seiner Branche.

Vom Tellerwäscher zum Visionär: Wie Öko-Pionier Sepp Dygruber mit claro Geschichte schrieb

claro – die prämierte Green Brand

Sepp Dygruber ist jener Salzburger Unternehmer, der als self-made Entrepeneur sein Unternehmen claro von Null zum ernstzunehmenden Player aufbaute. 45 Mitarbeiter erwirtschafteten 2020 einen Umsatz von 23 Mio. Euro. Aufsehen erregte Dygruber aber nicht aufgrund seines Wachstums. Das wirklich Besondere an Dygrubers Erfolg war sein visionäres Engagement für Ökologie und Nachhaltigkeit in den späten 1990 Jahren. Damals wurden Visionäre mit diesen Ideen noch in die „Reformhaus-Ecke“ abgeschoben. Heute gilt seine Marke claro als prämierte Green Brand und als Vorreiter in seiner Branche.

Fokus des Buches „Vom Tellerwäscher zum Visionär“ ist Sepp Dygrubers Geschichte als Unternehmer. Seine Geschichte wurde niedergeschrieben von Wolfang Maria Gran, einem renommierten Buchautor und Journalisten.

Nur beinahe ein amerikanischer Traum

Dygrubers Geschichte und damit jene seines Unternehmens ist geprägt von Höhen und Tiefen, brillanten Schachzügen und fatalen Fehleinschätzungen, mutigen Vorstößen und bangem Hoffen. Die ungeschönte Darstellung all dieser Ereignisse lassen Dygruber und seine Geschichte authentisch erscheinen. Damit sind wir auch schon beim wirklich Guten des Buches:

Dygrubers Geschichte ist eine geradezu wohltuende Entromantisierung von Selbständigkeit und Unternehmertum.

Während auf Social Media Portalen junge Entrepeneure direkt vom Strand in Bali den Eindruck vermitteln, als bestünde Unternehmensführung aus ein paar Emails und Klicks zwischen der Morgenmeditation und dem Avocado Toast im Strandcafé, lässt Dygruber nichts aus, was das wahre Leben mit sich bringt: Betteln um den rettenden Kredit, Abfuhren von alten Hasen und Nachschichten um seine Tabs persönlich ins Regal zu räumen. Ein Plädoyer für Zielstrebigkeit, persönlichen Einsatz und der Bereitschaft, demütig zu sein. Ein bedeutsamer Nachlass für junge Generationen, der aber dort leider aufgrund der teilweise antiquierten Sprache und der Titel- und Coverwahl nicht ankommen wird.

Mein Fazit: Dygrubers Geschichte ist beeindruckend und lesenswert. Sei es um sich daran zu freuen, dass der amerikanische Traum auch hierzulande möglich ist oder um zu erkennen, dass Erfolg nicht vom Himmel fällt. Auffallend ist das Authentische und Ungeschönte an diesem Buch. Dygruber macht keine Hehl daraus, immer wieder gescheitert oder auf den Boden der Tatsachen katapultiert worden zu sein. Seine Geschichte als Unternehmer ist ein Buch wert. Ist sie auch untrennbar mit Unternehmen claro verbunden, hätte ich mir mehr Dygruber und weniger Markenentwicklung gewünscht.

Neuigkeit★★★★☆
Inhaltliche Tiefe★★★☆☆
Leserlichkeit★★★☆☆
Umsetzbarkeitk.A.
ZielgruppeFührungskräfte, Unternehmenslenker und jene, die es werden möchten
Was ich mir wünschen würdemehr Dygruber, weniger Marken- und Umsatzentwicklung
142 Seiten, gebundene Ausgabe, Ecowin Verlag bei Benevento Publishing, ISBN 978-3711002822

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