Silke Luinstra entfesselt „a new New Work“

Eine enkeltaugliche Wirtschaft. In Ihrem Sachbuch „Lebendigkeit entfesseln“ stellt Silke Luinstra 8 Prinzipien vor, die „a new New Work“ möglich machen könnten. Eine Buchrezension.

Silke Luinstra: Lebendigkeit entfesseln

Neuigkeit: ★★★☆☆
Inhaltliche Tiefe:★★★★★
Leserlichkeit: ★★★☆☆
Umsetzbarkeit:★★★☆☆
Zielgruppe
Menschen mit einer Sehnsucht nach einer enkeltaugliche Wirtschaft
Organisationsgestalter, Teamleiter, Führungskräfte, Unternehmer
Was ich mir
wünschen würde
Elemente, die die Lesbarkeit des Buches erhöhen (zB: Zusammenfassungen, Aufzählungen, Infokästchen). Mit seinen 250 Seiten und seiner inhaltlichen Tiefe ist das Buch nicht ganz schnell lesbar. Für sporadisches Reinlesen oder situationsbezogenes Nachblättern wären diese Elemente samt eines Stichwortverzeichnisses sehr hilfreich. 
250 Seiten, Hardcover, Gabal Verlag, ISBN 978-3-96739-031-5

The new New Work

Unternehmen, die sich nicht länger der Gewinnmaximierung verschreiben, sondern sich als Orte verstehen, die Mitarbeitern und Kunden dienen. Mitarbeiter, die motiviert, leistungsbereit und selbstorganisiert ihrer Tätigkeit nachgehen. Produkte und Leistungen, die nicht nur innovativ, sondern auch nachhaltig sind. Romantisch? Nein! Unternehmen wie Premium Cola zeigen es bereits vor. Unwirtschaftlich? Von wegen. Bei der Hotelkette Upstalsboom oder dem Drogeriewarenhändler dm stieg die Wertschöpfung mit der Wertschätzung. 

Was hindert uns am LEBENDIG sein?

Silke Luinstra setzt sich in Ihrem Buch leidenschaftlich für diese enkeltaugliche Wirtschaft ein. Dabei geht sie der Sache ziemlich auf den Grund. Was hält uns denn eigentlich davon so zu wirtschaften, dass für die Generationen nach uns auch noch etwas übrig bleibt? Und warum funktionieren viele dieser neuen guten Konzepte von New Work bis SCRUM nur bedingt? FESSELN nennt Luinstra diese Denkweisen, Strukturen und Handlungsmuster, die uns davon abhalten LEBENDIG zu sein. Die das Aktive, Motivierte, Kreative und Leistungsbereite nicht in die Gänge kommen lässt. 

Achtung: Gefahr der Selbstreflexion!

Luinstra bleibt dabei nicht in Organisationsstrukturen oder Methodendebatten hängen. Sie sucht und findet einen Nährboden in Universitäten und Schulen, in der Art und Weise, wie wir unsere Kinder erziehen und letzten Endes in uns selbst. Zuallererst gilt es wohl, diese Fesseln in uns selbst zu lösen und uns ehrlich zu fragen: “Zu was für einer Welt möchte ich beitragen?” anstatt antriebslos weiterzufuhrwerken. Sich selbst zu reflektieren anstatt die Schuld bei Führungskräften und  in Systemen zu suchen. Aufzustehen und zu beginnen, anstatt alles beim Alten zu belassen und zu meckern. 

“Vielleicht begegnen Sie sich beim Lesen sogar selbst”, sagt Luinstra in einem Interview. So passiert. Daher gilt meine Leseempfehlung auch nicht nur Organisationsgestaltern, sondern jedem Einzelnen, der daran glaubt, dass in unserem System aus Wirtschaft, Gesellschaft und Bildung noch wesentlich mehr Potential steckt, als wir momentan nutzen.

TIPP: Für alle, die mehr zum Thema neue Arbeitswelt wissen möchten: die AUGENHÖHE- Filme von Silke Luinstra sind sehr empfehlenswert. Hier frei verfügbar.

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